Beweise

Auch wenn Naturwissenschaften ihr Wissen nicht "beweisen" können, sind die Schussfolgerungen doch akzeptiert und langlebig.

Naturwissenschaftliches Wissen kann allenfalls innerhalb eines Bezugsrahmens "bewiesen" werden. Ändert sich dieser Bezugsrahmen, so ist der "Beweis" in Frage zu stellen. Um dies an zwei Beispielen zu erläutern: Lange Zeit wurde die vektorielle Addition von Geschwindigkeiten als die angemessene Form der Beschreibung von Überlagerungen von Bewegungen angesehen. Im Rahmen der Newtonschen Physik wird dies allgemein verwendet. Mit der Entwicklung der Relativitätstheorie wurde aber deutlich, dass ein derartiger Ansatz nur bei im Vergleich zur Lichtgeschwindigkeit relativ kleinen Geschwindigkeiten zulässig ist. Ebenso wurden lange Zeit zunächst Phlogiston und später Calorique als imponderable Substanzen innerhalb der Chemie angenommen, heute werden Wärmeerscheinungen auf eine Form von Energie zurückgeführt.

Geschichten, in denen dieser Aspekt eine wesentliche Rolle spielt sind:

  • Über den systematischen Einsatz sehr empfindlicher Waagen kam Lavoisier zu der aus seiner Sicht zentralen Aussage, dass die Masse bei chemischen Reaktionen immer unverändert bleibt.
    Buchhaltung der Chemie
     
  • Eine merkwürdige Krankheit beschäftigt den niederländischen Arzt Christiaan Eijkman. Beri-Beri kommt in den niederländischen Kolonien vor und stellt die Forscher für längere Zeit vor große Rätsel. Die Geschichte bis zum letztlichen Verständnis und der daraus resultierenden Behandlung verläuft alles andere als linear.
    Christiaan Eijkman: Simplex non veri sigillum
     
  • John Dalton kommt über seine quantitativen chemischen Untersuchungen zu einer Reihe von Ergebnissen, aber auch zu einer zentralen Frage: Was ist das übergeordnete Prinzip?
    Der Lehrer und die Atome
     
  • Skorbut ist eine der ältesten bekannten Krankheiten, unter der besonders Seefahrer litten. Der Schiffsarzt James Lind konnte im 18. Jahrhundert die Ursache dieser Krankheit durch ein systematisches Vorgehen finden. Er gilt als der erste, der überhaupt eine vergleichende experimentelle Studie durchführte. Die Einzelheiten erzählt die Geschichte
    Die Zitronenlösung
     
  • Die Vielzahl der existierenden chemischen Elemente stellt Chemiker in der Mitte des 19. Jahrhunderts vor Probleme. Medeleev kommt hier auf sehr ungewöhnliche Weise zu einer Lösung ...
    Dmitris Periodentraum
     
  • Ein - fiktiver - Disput zwischen Demokrit und Plato stellt die Vorstellungen über die Zusammensetzung der Materie in der Antike gegenüber. Bemerkenswerterweise konnte sich Demokrit mit seinem aus heutiger Sicht angemesseneren Modell in diesem Disput nicht durchsetzen. Erst um 1800 wurde sein Modell und die Vorstellung kleinster Teilchen wieder aufgegriffen und weiter entwickelt.
    Lachhafte Philosophie
     
  • Ist NICHTS wirklich möglich? Die Geschichte schildert, wie Otto von Guericke den eigentlich aussichtslosen Versuch unternahm, das Vakuum nachzuweisen.
    Otto und das Nichts
     
  • Wie kann ein Atom modellhaft beschrieben werden? Rutherfords Versuchsergebnisse widersprachen den Annahmen seines Doktorvaters J.J. Thompson! Beim Weihnachtsessen am Sonntag vor Weihnachten 1911 kam Rutherford eine Idee.
    Rutherfords Atom

  • Robert Frisch besucht zu Weihnachten seine Tante Lise Meitner in Schweden. Diese hat gerade einen Brief aus Berlin erhalten, der beide über die Weihnachtstage beschäftigt halten wird.
    Das schönste Weihnachtsgeschenk

  • Archimedes bekommt einen Auftrag des Königs von Syrakus, der ihn vor eine wissenschaftliche Herausforderung, aber auch vor ein ganz anderes Problem stellt.
    Das Archimedische Dilemma